Kirchen der evangelischen Kirchgemeinde Hohenmocker  

 

Kirche Gnevkow

 

Geschichtliches

 

Der Ort Gnevkow wurde erstmals 1268 erwähnt und 1294 in einer Urkunde des Klosters Ivenack genannt. Nach der Einführung der Reformation in Pommern 1535 wurden der Besitz und das Patronat über diese Kirche königlich und vom Domänenamt in Klempenow verwaltet. Dieses übernahm die Patronatsaufgaben dieser Kirche. Der bauliche Zustand der Kirche war schon so manches Mal in den vergangenen Jahre sorgenvoll. Darüber berichtet auch ein Brief von Bauinspektor Nikolai aus Demmin 1866. Damals war ein Erweiterungsbau nach Westen geplant, Nikolai lehnte ab. Er befürchtete das Gebäude, was auf sehr schwachen Füßen steht, könne leicht zusammenstürzen. Daraufhin wurde die Kirche nicht erweitert, aber grundlegend restauriert. 133 Jahre später waren wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten dringend notwendig. Diese ermöglichten die zahlreichen Spenden und die Aufnahme in das Notsicherungsprogramm der Kirche. 1999 - 2002 war die Kirche zeitweilig voll gesperrt. Das Fundament, die Mauern und das Dach wurden gesichert und instandgesetzt. Die Gnevkower Kirche gehörte bis auf die Jahre 1970 - 1996, in dieser Zeit mit der Kirche Gültz verbunden, zur Mutterkirche in Hohenmocker.                 


Bauliche Informationen 

                                                                                                                        Diese Kirche ist ein einfacher und kleiner, rechteckiger Findlingsbau aus dem 15.Jahrhundert. Im Kern ist sie wohl spätgotisch und ohne besondere Schmuckformen. Infolge vielfältiger kleiner und größerer Reparaturen entstand das Mischmauerwerk und heute ist sie voll verputzt.  

Der Ostgiebel ist mit Blenden gegliedert, in diesem Bereich aus Backstein. Das Eingangsportal hat eine Spitzbogennische an der Südseite und ist flachbogig. Es ist seit langem das einzige Portal dieser Kirche. Früher gab es zwei weitere, eines befand sich rechts von dem heutigen Eingangsportal, das andere im Westgiebel. Von den fünf Fenstern ist nur das im Ostgiebel noch unverändert.  

Im Zuge vergangener Sanierungsarbeiten, die letzte fand um 1870 statt, wurde auch die kleine Nische im Ostgiebel wieder geöffnet, wahrscheinlich stand hier einmal eine Heiligenfigur.  

Ebenfalls ist im Ostgiebel der Kirche ein kleines Schlupfloch für Eulen.  

Auf dem Dachboden befindet sich ein Nistkasten für die Vögel und auch Kästen für Fledermäuse wurden installiert. 

2001 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, u.a. der Einbau neuer Fenster und die Beseitigung der Risse im Mauerwerk.

Die notwendige Dacheindeckung mit neuen Decken -und Dachbalken war ebenso Bestandteil der Sanierungsarbeiten, wie auch der neue Fußbodenbelag des Dachbodens. 

Im Anschluss wurde am Westgiebel ein neues Kreuz mit den Maßen 1,50 m x 1,00m angebracht. Das alte, ehemals auf dem Dachfirst angebrachte Kreuz, wurde nicht wieder verwendet, da es undichte Stellen im Dachfirst schaffte.  

In einer 2.Bauphase 2002 kümmerte man sich um die Restaurierung und Ausweißung der Grüneberg-Orgel.     


Innenraum und Ausstattung

 

Betritt man den Innenraum entdeckt man rechts unter dem Fenster einen eingemauerten Mahlstein. Diese wurden früher vielfach als Weihwasserbecken genutzt. Die Kirchenwände sind mit weißem Kalkanstrich versehenen.

Eine Sondierungsuntersuchung von 1997 ergab, dass die unterste der bis zu 11 Schichten Kalkfarbe Träger dekorativer Malerei ist. 1757 erhielt die Kirche den mittelalterlichen Flügelaltar (erbaut Anfang des 16.Jahrhunderts), die Kanzel und den Beichtstuhl von der Mutterkirche Hohenmocker geschenkt. Bei der Aufstellung in der Gnevkower Kirche entfernte man den Mittelschrein aus dem alten Schnitzaltar und setzte anstelle dessen die Kanzel ein. So wurde aus dem ehemaligen Flügelaltar ein Kanzelaltar. Die Figuren des einstigen Mittelschreins, Maria mit dem Kinde, sowie die beiden zu ihren Füßen knieenden Stifter des Altars stellte man um die Kanzel und den Altar auf. Ob die wertvolle zweite Madonnenfigur aus dem 14.Jahrhundert ebenfalls einmal zu dem Mittelschrein gehörte, ist ungewiss. Kunstvoll geschnitzte 18 Figuren zieren die langen und schmalen Seitenflügel.   


Glocken

 

Bis 1757 hatte die Kirche einen hölzernen Glockenturm. Er wurde jedoch wegen Baufälligkeit abgenommen und seitdem steht auf dem Kirchhof ein Glockenstuhl. Eine kleine Glocke tut dort ihren Dienst, sie wurde 1827 von Glockengießer Schwenn in Stettin gegossen und 2006 restauriert. 


Orgel

 

Die Orgel, ein eher kleines Exemplar mit einer Klaviatur, einem Register und nur 270 Pfeifen, wurde 1882 von Orgelbaumeister Barnim Grüneberg aus Stettin im gotischen Prospekt erbaut. Als Besonderheit bleibt zu erwähnen dass das Prospekt des Instruments mitklingt.

2002 wurde sie für 13000 umfassend aus Spenden der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Demmin restauriert. Das Prospekt (die sichtbaren Pfeifen einer Orgel) wurde ausgetauscht, denn im 2.Weltkrieg wurden die Zinnpfeifen ausgebaut und als Munition verarbeitet.                Es wurde der Originalzustand der Orgel wieder hergestellt.

Im November 2002 wurde sie mit 60 Gästen bei einem Gottesdienst eingeweiht.

   

  • DSC05733
  • DSC05745
  • DSC05744
  • DSC05735
  • DSC05740
  • DSC05741
  • DSC05746
  • DSC05788
  • DSC05789

  • DSC05786
  • DSC05750
  • DSC05749
  • DSC05787
  • DSC05751
  • DSC05752
  • DSC05754
  • DSC05759
  • DSC05766
  • DSC05767
  • DSC05763
  • DSC05769
  • DSC05770
  • DSC05781
  • DSC05774